KI-Schlagzeilen:
Big Tech kündigt 500-Mio.-Fonds für Verlage an, Google kontert Salesforce mit „Gemini 2.0 Agenten
Freitag14. November 2025
Nach einer Woche voller rechtlicher und finanzieller Turbulenzen (ausgelöst durch das GEMA-Urteil) ergreifen die KI-Giganten nun die Initiative. Mit einem milliardenschweren „Friedensangebot“ an die Kreativbranche versuchen sie, die Kontrolle über die Debatte zurückzugewinnen. Gleichzeitig eskaliert Google den Wettbewerb um die Vorherrschaft bei der Büro-KI.
Hier sind die wichtigsten KI-Neuigkeiten des Tages:
Reaktion auf GEMA-Urteil:
OpenAI, Google & Anthropic kündigen „Content Partnership Fund“ an
Als direkte Konsequenz aus dem wegweisenden GEMA-Urteil (Mittwoch) und dem darauffolgenden Börsenbeben (Donnerstag) haben die führenden KI-Labore heute eine Charme-Offensive gestartet.
Die Ankündigung: In einer gemeinsamen Erklärung kündigten OpenAI, Google und Anthropic einen „Global Content Partnership Fund“ in Höhe von 500 Millionen US-Dollar an.
Der Zweck: Das Geld soll Verlagen, Nachrichtenagenturen und Künstler-Kollektiven (wie der GEMA) zur Verfügung gestellt werden, um „neue, nachhaltige Partnerschaften für das KI-Zeitalter“ zu entwickeln. Es ist ein klares Signal, dass man bereit ist zu zahlen, um den rechtlichen Dauerstreit um Trainingsdaten zu beenden.
Die Strategie: Während die Unternehmen ankündigten, das GEMA-Urteil dennoch juristisch anzufechten, werten Analysten dies als Eingeständnis, dass die Ära des „kostenlosen Trainings“ vorbei ist. Die „Training Data Liability“ (Haftung für Trainingsdaten) ist nun ein realer Kostenfaktor.
Google kontert Microsoft & Salesforce: „Gemini 2.0 Agents“ für Workspace
Nur wenige Tage nach der milliardenschweren Übernahme eines Agenten-Spezialisten durch Salesforce (gemeldet am Montag) zieht Google nach. Auf einem kurzfristig anberaumten Online-Event präsentierte Google heute die nächste Generation seiner Produktivitäts-KI.
Das Neue: „Gemini 2.0 Agents“ werden tief in Google Workspace (Gmail, Docs, Kalender) integriert. Sie agieren nicht mehr nur als Assistenten, sondern als „autonome digitale Mitarbeiter“.
Die Funktionen: Google demonstrierte, wie ein Agent selbstständig den Posteingang einer Woche verwaltet, unwichtige Mails zusammenfasst und komplexe Meetings über Unternehmensgrenzen hinweg koordiniert (inkl. Terminsuche bei externen Partnern). Ein anderer Agent konnte aus einer simplen Google-Sheet-Tabelle einen vollständigen Entwurf für einen Quartalsbericht erstellen.
Der Wettbewerb: Dies ist ein direkter Angriff auf den „Microsoft Copilot“ und die neuen Pläne von Salesforce. Das Rennen um den „KI Chief of Staff“, der die Büroarbeit automatisiert, ist in vollem Gange.
KI im Infrastruktur-Check: Österreich setzt auf KI zur Überwachung von Alpenbrücken
Wie KI jenseits des Büros eingesetzt wird, zeigt heute ein Bericht aus Österreich. Die ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) hat ein neues System zur Überwachung kritischer Infrastruktur vorgestellt.
Die Technologie: Das System kombiniert Drohnen-Scans, seismische Sensoren und eine „Predictive Maintenance“-KI (vorausschauende Wartung).
Der Nutzen: Die KI analysiert die Daten, um Mikrorisse im Beton und Materialermüdung durch Witterung (Frost, Streusalz) Jahre im Voraus zu erkennen, bevor sie für Menschen sichtbar werden. Dies erhöht nicht nur die Sicherheit der Alpenbrücken massiv, sondern spart auch Millionen an Wartungskosten, da Reparaturen gezielt geplant werden können.
Der Wochenabschluss
Diese Woche hat die KI-Branche an ihre Grenzen geführt: rechtlich (GEMA), finanziell (Börsenreaktion) und bei der Hardware (Photonik-Gipfel am 5.11.). Die heutigen Nachrichten zeigen die Reaktionen: Strategische Zugeständnisse an die Kreativbranche (Story 1) und die Beschleunigung des kommerziellen Wettlaufs (Story 2).
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