Gemini 3 Launch: Alles Wichtige zum neuen Modell
Datum: 19. November 2025
Status: Offiziell veröffentlicht (Rollout seit 18. Nov. 2025)
Mit der gestrigen Veröffentlichung von Gemini 3 hat Google nicht nur einen Nachfolger für die erfolgreiche 2.5-Serie vorgestellt, sondern, wie CEO Sundar Pichai es formulierte, den Übergang von einer Welt, in der KI „liest und sieht“, zu einer Welt, in der sie „handelt und plant“, vollzogen.
In diesem Artikel wollen wir die bislang gesicherten Fakten, technischen Spezifikationen und die strategische Bedeutung des neuen Modells zusammenfassen.

Der Launch: Was ist neu seit gestern?
Am 18. November 2025 hat Google offiziell den Rollout von Gemini 3 Pro gestartet. Das Modell wird als „Google’s intelligentestes Modell aller Zeiten“ vermarktet und ist ab sofort in verschiedenen Abstufungen verfügbar:
Gemini 3 Pro: Jetzt verfügbar für alle Nutzer der Gemini App (mit höheren Limits für Advanced/Ultra-Abonnenten) sowie für Entwickler via AI Studio und Vertex AI.
Gemini 3 Deep Think: Ein neuer Modus für komplexes Schlussfolgern (vergleichbar mit „System 2 Thinking“), der zunächst für Ultra-Abonnenten ausgerollt wird.
Das Modell ist tief in das Google-Ökosystem integriert, inklusive Google Search (AI Mode), Workspace und der neuen Entwicklerplattform „Google Antigravity„.
Die technische Kern-Innovation: „Reasoning“ & Agenten
Der größte Sprung von Gemini 2.5 auf 3.0 liegt nicht nur in der reinen Textgenerierung, sondern in zwei spezifischen Bereichen: Planung und Handlungsfähigkeit.
A. „Deep Think“ Modus
Ähnlich wie die jüngsten Entwicklungen bei der Konkurrenz verfügt Gemini 3 über eine dedizierte Fähigkeit zum langsamen, methodischen Denken.
Bei komplexen Anfragen (z. B. mathematische Beweise, Strategieplanung, komplexe Coding-Probleme) schaltet das Modell in einen Modus, in dem es interne „Gedankenketten“ (Chains of Thought) bildet, bevor es antwortet. In Benchmarks wie Humanity’s Last Exam und ARC-AGI-2 (ein Test für abstraktes Schlussfolgern) erzielt Gemini 3 Deep Think laut Google Rekordwerte (45,1 % bei ARC-AGI-2 mit Code-Execution).
B. Google Antigravity & Agentic Workflows
Für Entwickler ist dies die vielleicht wichtigste Neuerung. Mit der Plattform Antigravity verabschiedet sich Google vom reinen „Prompt-Response“-Schema. Gemini 3 kann als autonomer Agent agieren:
Das Modell kann Aufgaben übernehmen, die über Minuten oder Stunden laufen, wie z. B. „Plane eine Reise, buche die Flüge, trage sie in den Kalender ein und sende eine Zusammenfassung an meine Familie“. Die Fähigkeit, externe Tools (Browser, Code-Terminals, Unternehmensdatenbanken) zu nutzen, wurde massiv verbessert, um die Fehleranfälligkeit bei langen Arbeitsabläufen zu minimieren.
Features für Endnutzer: „Vibe Coding“ und Generative UI
Für den durchschnittlichen Nutzer in der Gemini App oder der Google Suche ändert sich die Interaktion spürbar.
Generative Interfaces (Generative UI)
Gemini 3 antwortet nicht mehr nur mit Text. Es kann dynamisch Benutzeroberflächen erstellen.
Beispiel: Wenn Sie fragen „Vergleiche diese drei Laptops“, generiert Gemini nicht nur eine Textliste, sondern baut eine interaktive Vergleichstabelle oder ein visuelles Dashboard direkt im Chat-Fenster, das Sie sortieren und filtern können.
Vibe Coding: Nutzer können visuelle Ideen (z. B. Skizze auf einer Serviette) hochladen, und Gemini 3 schreibt nicht nur den Code, sondern rendert sofort eine funktionierende Mini-App im Browser-Fenster.
Neue Erweiterungen (Extensions)
Google hat das Ökosystem weiter geöffnet. Neue Integrationen, die ab sofort global verfügbar sind, umfassen:
- Spotify: Direkte Steuerung von Musik und Playlists.
- WhatsApp & Phone: Nachrichten verfassen und Anrufe initiieren, ohne die Gemini App zu verlassen.
- Utilities: Tiefere Kontrolle über Android-Geräteeinstellungen (Wecker, Kamera, etc.).
Benchmarks und Performance
Google behauptet, mit Gemini 3 die Führung in fast allen relevanten Benchmarks zurückerobert zu haben. Unabhängige Bestätigungen durch die Community stehen noch am Anfang, aber die ersten Datenpunkte sind vielversprechend:
- LMArena: Gemini 3 Pro stieg direkt am ersten Tag auf Platz 1 der Bestenliste ein.
- Coding: Im Terminal-Bench 2.0 (Computersteuerung via Terminal) erreicht Gemini 3 einen Score von 54,2 %, ein signifikanter Sprung gegenüber den 32,6 % des Vorgängers Gemini 2.5.
- Multimodalität: Das Modell zeigt verbesserte Fähigkeiten beim Verständnis von Video und Audio in Echtzeit.
Strategische Einordnung: Warum jetzt?
Der Release im November 2025 zielt darauf ab, eine neue Kategorie zu definieren.
Der „Agenten“-Wettlauf: Während 2023/2024 das Jahr der Chatbots war, ist 2025 das Jahr der Agenten. Unternehmen wollen KIs, die Arbeit erledigen, nicht nur darüber reden. Google nutzt hier seine massive Integration (Android, Workspace, Chrome), um Agenten nützlicher zu machen als reine Modell-Anbieter es können.
Preismodell: Google setzt Entwickler unter Druck, indem Gemini 3 Pro im Vergleich zu ähnlichen „Reasoning-Modellen“ aggressiv bepreist ist.
Google Gemini 3 ist mehr als nur ein inkrementelles Update. Es ist der Versuch, die KI vom „klugen Gesprächspartner“ zum „fähigen Mitarbeiter“ zu transformieren. Die Einführung von Deep Think zeigt, dass Google das Problem der „Halluzinationen“ durch logische Überprüfungsketten in den Griff bekommen will, während Antigravity das Fundament für die nächste Generation von Software legt.
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