Big Tech kündigt 500-Mio.-Fonds für Verlage an, Google kontert Salesforce mit „Gemini 2.0 Agenten
Montag17. November 2025
Zum Auftakt der neuen Woche kündigen die etablierten Giganten der Unternehmenssoftware, Microsoft und SAP, eine tiefe strategische Partnerschaft an, um dem Vormarsch von Google und Salesforce bei KI-Agenten zu begegnen. Gleichzeitig weisen die globalen Nachrichtenverlage das „Friedensangebot“ der KI-Firmen vom Freitag zurück.
Hier sind die wichtigsten KI-Neuigkeiten des Tages:
Copilot Enterprise:
Microsoft und SAP schmieden Allianz für KI-Agenten
Nachdem Salesforce (letzter Montag) und Google (letzter Freitag) ihre Visionen für autonome KI-Agenten im Büro vorgestellt hatten, schlägt Microsoft heute zurück. In einer gemeinsamen Ankündigung mit dem deutschen Software-Riesen SAP wurde „Copilot Enterprise“ vorgestellt.
Microsoft integriert seine „Copilot Agents“ nicht nur tief in Office, sondern direkt in die Kernsysteme von SAP (wie S/4HANA). Ein „Copilot Enterprise Agent“ soll in der Lage sein, komplexe, unternehmensweite Aufgaben zu automatisieren, die beide Systeme umfassen. Beispiel: Ein KI-Agent erkennt einen Lieferengpass im SAP-System, prüft automatisch den E-Mail-Verkehr in Outlook, um die Ursache zu finden, und generiert selbstständig Bestellungen bei alternativen Lieferanten.
Die Strategie: Dies ist ein direkter Konter gegen Googles „Gemini Agents“ und Salesforce. Microsoft und SAP setzen auf ihre massive, bestehende Kundenbasis in der Industrie, um den „Agenten-Krieg“ zu gewinnen.
PR-Stunt: Weltverband der Verleger lehnt 500-Mio.-Fonds von OpenAI & Co. ab
Der am Freitag von OpenAI, Google und Anthropic angekündigte „Global Content Partnership Fund“ (500 Mio. $) zur Besänftigung der Kreativbranche ist auf harten Widerstand gestoßen. Die WAN-IFRA (World Association of News Publishers), die Tausende von Nachrichtenorganisationen weltweit vertritt, hat den Fonds heute in einer Erklärung als „unzureichenden PR-Stunt“ abgelehnt.
Die Forderung: Der Verband argumentiert, dass 500 Millionen US-Dollar angesichts der Billionen-Bewertungen der KI-Firmen und des Werts der gestohlenen Daten „lächerlich“ seien. Man fordert keine „Almosen“, sondern rechtlich verbindliche, laufende Lizenzverhandlungen (wie im GEMA-Urteil gefordert) und vor allem algorithmische Transparenz darüber, welche Inhalte für das Training verwendet wurden.
KI im Weihnachtsgeschäft: Logistikzentren melden Rekord-Effizienz
Mit Blick auf die bevorstehende Black Friday-Woche und das Weihnachtsgeschäft melden große E-Commerce-Händler (darunter Amazon und die Otto-Gruppe) neue Effizienz-Rekorde in ihren Logistikzentren. Der Grund ist der massive Einsatz neuer „Predictive Stocking“-KI und fortschrittlicher Sortier-Robotik.
KI-Modelle analysieren regionale Trends und Social-Media-Stimmungen, um vorherzusagen, welche Artikel wo nachgefragt werden, bevor sie überhaupt bestellt sind (Predictive Stocking). Gleichzeitig identifizieren KI-gesteuerte Roboter die Produkte im Lager schneller und fehlerfreier als Menschen.
Das Ergebnis: Führende Zentren melden eine um bis zu 40% gesteigerte Abwicklungsgeschwindigkeit im Vergleich zum Vorjahr, was schnellere Lieferungen trotz höherer Paketmengen ermöglicht.
Der Wochenabschluss
Diese Woche hat die KI-Branche an ihre Grenzen geführt: rechtlich (GEMA), finanziell (Börsenreaktion) und bei der Hardware (Photonik-Gipfel am 5.11.). Die heutigen Nachrichten zeigen die Reaktionen: Strategische Zugeständnisse an die Kreativbranche (Story 1) und die Beschleunigung des kommerziellen Wettlaufs (Story 2).
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