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Smartphone auf Raten oder sofort bezahlen? Der große Vergleich: Direktkauf vs. Kombivertrag

Es ist die Gretchenfrage beim Handykauf: Sollte man das neue iPhone oder Samsung Galaxy für über 1.000 Euro direkt kaufen und einen günstigen Tarif dazu buchen („SIM-Only“)? Oder lohnt sich der klassische Vertrag, bei dem das Gerät für eine scheinbar geringe Einmalzahlung über die monatliche Grundgebühr subventioniert wird?

Die Antwort ist komplexer geworden. Während früher der Vertrag fast immer teurer war, haben aggressive Angebote von Resellern den Markt verändert. Wir wagen einen aktuellen Vergleich (Stand: Ende 2025)

Handy-Finanzierung Vertrag vs. Direktkauf - Der Vergleich

Themenübersicht

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Modell A: Der Direktkauf + SIM-Only

Bei diesem Modell kaufen Sie das Gerät zum vollen Marktpreis im Handel (MediaMarkt, Amazon, Apple, Samsung) und schließen separat einen monatlich kündbaren oder 24-Monats-Tarif ab.

Die Vorteile:

Volle Kostenkontrolle: Sie wissen genau, was das Gerät kostet.

Flexibilität: Sie können den Tarif jederzeit wechseln (z. B. zu günstigen Discountern wie congstar, fraenk oder ALDI TALK).

Kein SIM-Lock/Branding: Das Gerät gehört sofort Ihnen.

Wiederverkauf: Sie können das Gerät jederzeit verkaufen, ohne an einen Vertrag gebunden zu sein.

Die Nachteile:

Hohe Einmalbelastung: 800 € bis 1.400 € müssen sofort aufgebracht werden.

Modell B: Der Kombivertrag (Subventioniertes Handy)

Sie binden sich für 24 Monate an einen Provider (Telekom, Vodafone, O2). Das Handy kostet einmalig oft nur 1 € bis 199 €, dafür ist die monatliche Rate deutlich höher (oft 50 € bis 80 €).

Die Vorteile:

Liquiditätsschonend: Die hohe Summe wird über zwei Jahre „abgestottert“.

Premium-Leistungen: Oft beinhalten diese Verträge Premium-Features (z. B. Multi-SIM, unbegrenztes Datenvolumen, Priorisierung im Netz), die bei Discountern fehlen.

Angebote bei Resellern: Drittanbieter (wie Sparhandy, DeinHandy, LogiTel) bieten oft bessere Konditionen als die Netzbetreiber direkt, da sie hohe Provisionen zur Quersubventionierung der Hardware nutzen.

Die Nachteile:

Lange Bindung: Sie kommen 24 Monate nicht aus dem Vertrag (keine Reaktion auf sinkende Marktpreise).

Zins-Effekt: Rechnet man nach, zahlt man oft einen versteckten Kreditaufschlag.

Rechenbeispiele: Smartphone-Kauf vs. Vertragshandy

Um die wahre Ersparnis zu ermitteln, muss man die TCO (Total Cost of Ownership) über 24 Monate berechnen. Wir vergleichen realistische Marktdaten (Stand: Ende 2024/2025).

Szenario 1: Das High-End Flaggschiff (z. B. iPhone 16 Pro / Galaxy S25)

Nehmen wir an, das Gerät kostet im freien Handel 1.200 €. Der Nutzer benötigt ca. 50 GB Datenvolumen im 5G-Netz.

Option A: Direktkauf + Discounter-Tarif

  • Gerätepreis: 1.200 €
  • Tarif (z. B. SIM-Only im O2- oder Telekom-Netz via Discounter): 20 € / Monat
  • Anschlussgebühr: 0 €
  • Gesamtkosten nach 24 Monaten: 1.200 € + (24 x 20 €) = 1.680 €

Option B: Kombivertrag beim Netzbetreiber direkt

  • Einmalzahlung Gerät: 99 €
  • Monatliche Grundgebühr: 79,95 €
  • Anschlussgebühr: 39,95 €
  • Gesamtkosten nach 24 Monaten: 99 € + (24 x 79,95 €) + 39,95 € = 2.057,75 €
  • Differenz: Der Vertrag ist hier ca. 377 € teurer.

Option C: Kombivertrag beim Reseller (Drittanbieter)

  • Einmalzahlung Gerät: 149 €
  • Monatliche Grundgebühr: 59,95 € (gleicher Tarif wie oben)
  • Anschlussgebühr: 0 € (oft aktionsweise)
  • Gesamtkosten nach 24 Monaten: 149 € + (24 x 59,95 €) = 1.587,80 €
  • Differenz: Der Reseller-Vertrag ist ca. 92 € günstiger als der Direktkauf.

Zwischenfazit: Direkt beim Netzbetreiber zu kaufen, ist meist die teuerste Option. Über Reseller kann das Bundle („Option C“) jedoch den Direktkauf schlagen, weil die Hardware massiv rabattiert wird.

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Szenario 2: Die Mittelklasse (z. B. Google Pixel „a“-Serie oder Samsung A-Serie)

Gerätepreis im Handel: ca. 450 €. Nutzerbedarf: 15 GB Datenvolumen.

Option A: Direktkauf + Billig-Tarif

  • Gerät: 450 €
  • Tarif (z. B. monatlich kündbar): 10 € / Monat
  • Gesamtkosten nach 24 Monaten: 450 € + 240 € = 690 €

Option B: Mittelklasse-Vertrag

  • Einmalzahlung: 1 €
  • Monatlich: 35 €
  • Gesamtkosten nach 24 Monaten: 1 € + 840 € = 841 €

Zwischenfazit: In der Mittelklasse lohnt sich der Vertrag fast nie. Die monatlichen Mindestkosten für Verträge mit Hardware liegen oft unverhältnismäßig hoch im Vergleich zum schnell sinkenden Hardware-Preis der Mittelklasse.

Der „Effektivpreis“-Trick

Experten nutzen zur Bewertung den Effektivpreis. Dabei zieht man den Wert der Hardware von den Gesamtkosten ab, um zu sehen, was der Tarif wirklich kostet.

Formel: (Gesamtkosten über 24 Mon. – aktueller Gerätepreis) / 24 = Effektive monatliche Tarifkosten.

Wenn Sie beim Reseller-Beispiel (Option C oben) rechnen: (1.587,80 € Kosten – 1.200 € Wert des Handys) / 24 = 16,15 €. Sie erhalten also einen Premium-Tarif (der sonst vielleicht 40 € kostet) effektiv für rund 16 €. In diesem Fall ist der Vertrag ein „Schnäppchen“.

Wichtige Faktoren abseits des Preises

⇒ Der Preisverfall: Android-Smartphones verlieren in den ersten 6 Monaten oft 30 % an Wert. Beim Direktkauf können Sie warten und sparen. Beim Vertrag ist der Preis über 24 Monate „eingeloggt“. iPhones sind wertstabiler, was sie für Verträge attraktiver macht.

⇒ Young- & Kombi-Vorteile: Sind Sie unter 28 Jahre alt oder haben bereits Festnetz beim Anbieter? Dann erhalten Sie oft 10 € Rabatt monatlich („MagentaEINS“, „GigaKombi“). Dies verschiebt die Rechnung massiv zugunsten des Vertrags.

⇒ Die Schufa: Jeder Handyvertrag ist ein Kredit. Zu viele Verträge oder abgelehnte Anfragen können den Schufa-Score beeinflussen. Der Direktkauf ist Schufa-neutral.

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Es gibt nach unserem Vergleich zwar keinen automatischen Gewinner, wohl aber eine klare Faustregel:

  • Kaufen Sie direkt, wenn Sie ein Mittelklasse-Gerät suchen, Ihr Nutzungsverhalten schwankt (Flexibilität) oder Sie das Handy sehr lange (länger als 2 Jahre) nutzen wollen.
  • Nutzen Sie einen Vertrag (über Reseller!), wenn Sie ein brandneues High-End-Gerät sofort zum Release haben wollen und ohnehin einen hochwertigen Tarif mit viel Datenvolumen benötigen.
  • Vermeiden Sie Hardware-Verträge direkt beim Netzbetreiber ohne spezielle Rabatte (wie „Young“ oder Kombi-Vorteil), da diese meist die teuerste Option darstellen.

Über den Autor:

Michael W. Suhr | Baujahr 1974Dipl. Betriebswirt | Webdesign- und Beratung | Office Training
Nach 20 Jahren in der Logistik habe ich mein Hobby welches mich seit Mitte der 1980er Jahre begleitet zum Beruf gemacht, und bin seit Anfang 2015 als Freelancer im Bereich Webdesign, Webberatung und Microsoft Office tätig. Nebenbei schreibe ich soweit es die Zeit zulässt noch Artikel für mehr digitale Kompetenz in meinem Blog.
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