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Schatten-KI: Die undichte Stelle im Browser

In vielen Büros spielt sich derzeit das gleiche Szenario ab: Ein Marketingmanager braucht dringend einen Text, ein Entwickler sucht einen Fehler im Code. Was tun sie? Sie öffnen den Browser, loggen sich in ihren privaten Account bei ChatGPT, DeepL oder Midjourney ein und fügen sensible Firmendaten in das Eingabefenster ein.

Die IT-Abteilung weiß von nichts. Willkommen in der Welt der Schatten-KI.

Schatten-KI

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Was ist Schatten-KI eigentlich?

Schatten-KI (oder Shadow AI) bezeichnet den Einsatz von KI-Anwendungen durch Mitarbeiter ohne das Wissen, die Genehmigung oder die Aufsicht der Unternehmens-IT.

Es ist die logische Weiterentwicklung der klassischen „Schatten-IT“ (wie privates WhatsApp für den Chef), aber mit einer neuen, explosiven Dimension: Generative KI lernt oft aus den Eingaben und verarbeitet Daten auf externen Servern in einer Tiefe, die herkömmliche Software nicht erreicht.

Die häufigsten Einfallstore:

  • Textgenerierung: Nutzung von ChatGPT oder Claude für interne Berichte.
  • Übersetzung: Einfügen ganzer Verträge in DeepL oder Google Translate.
  • Meeting-Bots: Nicht-autorisierte Tools, die Meetings aufzeichnen und transkribieren.
  • Coding: Nutzung von GitHub Copilot ohne Enterprise-Lizenz.

Warum Mitarbeiter das Risiko eingehen

In den seltensten Fällen handeln Mitarbeiter böswillig. Sie handeln aus Notwendigkeit:

  • Effizienzdruck: Sie wollen schneller Ergebnisse liefern.
  • Bequemlichkeit: Private Tools sind oft intuitiver als alte Firmensoftware.
  • Geschwindigkeit: Bis die IT ein Tool prüft, haben sie längst eine private Lösung gefunden.
  • Die Kernwahrheit: Schatten-KI ist ein Symptom dafür, dass die offiziellen Werkzeuge nicht mit den Anforderungen der modernen Arbeit Schritt halten.

Die Risiken: Warum es gefährlich ist

Auch wenn die Absicht gut ist, sind die Konsequenzen für Unternehmen oft unsichtbar, aber massiv:

1. Datenabfluss und Datenschutz

Das größte Risiko ist der Verlust der Datenhoheit. Wenn Kundendaten in einen öffentlichen Chatbot eingegeben werden, landen diese auf Servern, über die das Unternehmen keine Kontrolle hat. Viele Modelle nutzen diese Daten zudem für das Training.

2. Verlust von geistigem Eigentum (IP)

Ein bekanntes Beispiel: Ingenieure laden proprietären Code in eine KI, um Fehler zu finden – und trainieren damit ungewollt das Modell der Konkurrenz. Einmal in der „Black Box“, sind diese Geheimnisse öffentlich.

3. Halluzinationen und Haftung

Ohne Richtlinien verlassen sich Mitarbeiter blind auf KI. Erfindet die KI Fakten („Halluzinationen“) und landen diese in Kundenberichten, drohen Reputationsschäden und Haftungsrisiken.

Strategien: Vom Verbot zur Steuerung

Ein striktes Verbot funktioniert selten – Mitarbeiter weichen einfach auf das private Smartphone aus. Ein moderner Ansatz setzt auf „Enablement mit Leitplanken“:

Schritt 1: Sichtbarkeit schaffen

  • Nutzen Sie anonyme Umfragen, um zu verstehen, welche Tools genutzt werden und warum. Betrachten Sie dies als kostenlose Bedarfsanalyse.

Schritt 2: Sichere Alternativen bieten

  • Der beste Weg gegen Schatten-KI ist Licht: Bieten Sie offizielle Enterprise-Lizenzen an (z. B. ChatGPT Enterprise oder Microsoft Copilot), bei denen die Datennutzung für das Training deaktiviert ist.

Schritt 3: Klare Spielregeln (AI Policy)

Erstellen Sie eine einfache Richtlinie:

Rote Daten: Was darf nie in die KI (z. B. personenbezogene Daten, Finanzdaten)?

Grüne Tools: Welche Anwendungen sind geprüft und erlaubt?

Human in the Loop: Ergebnisse müssen immer von einem Menschen geprüft werden.

Schatten-KI ist ein Weckruf. Ignoriert man sie, wird sie zum Sicherheitsrisiko. Integriert man sie klug, wird sie zum Wettbewerbsvorteil. Die Aufgabe der Führung ist es nicht, die Innovation zu stoppen, sondern sie aus dem dunklen Schatten in eine sichere IT-Umgebung zu holen.

Über den Autor:

Michael W. Suhr | Baujahr 1974Dipl. Betriebswirt | Webdesign- und Beratung | Office Training
Nach 20 Jahren in der Logistik habe ich mein Hobby welches mich seit Mitte der 1980er Jahre begleitet zum Beruf gemacht, und bin seit Anfang 2015 als Freelancer im Bereich Webdesign, Webberatung und Microsoft Office tätig. Nebenbei schreibe ich soweit es die Zeit zulässt noch Artikel für mehr digitale Kompetenz in meinem Blog.
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