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Cybersicherheit: Die 3 größten Fehler, die 90% aller Mitarbeiter machen

Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen investiert Tausende von Euro in die modernsten Firewalls und Antiviren-Programme. Die IT-Abteilung arbeitet rund um die Uhr. Und doch reicht ein einziger Klick eines gutmeinenden Mitarbeiters aus, um das gesamte System lahmzulegen.

Das ist keine Panikmache, sondern die Realität in der heutigen Cyberwelt. Experten sind sich einig: Der „Faktor Mensch“ ist nach wie vor das größte Sicherheitsrisiko in Unternehmen. Die meisten Sicherheitsvorfälle resultieren nicht aus genialen Hacker-Codes, sondern aus simplen, vermeidbaren Fehlern im Arbeitsalltag.

Hier sind die drei gefährlichsten Gewohnheiten, die fast jeder Mitarbeiter schon einmal unbewusst gemacht hat – und wie Sie es besser machen.

Cybersicherheit

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Fehler 1: Die „Passwort-Faulheit“

Wir kennen es alle: Es ist Montagfrüh, das System verlangt ein neues Passwort, und Ihnen fällt nichts ein. Also nehmen Sie „Sommer2023!“ und ändern es drei Monate später in „Herbst2023!“. Oder noch schlimmer: Sie nutzen dasselbe Passwort für Ihr E-Mail-Konto, LinkedIn und den Firmenzugang.

Warum das tödlich ist: Wenn Hacker eine Website knacken, auf der Sie registriert sind (z.B. einen kleinen Online-Shop), lassen sie automatisierte Skripte laufen, um diese E-Mail/Passwort-Kombination auf Tausenden anderen Plattformen zu testen – inklusive Ihres Firmennetzwerks. Das nennt man „Credential Stuffing“.

So machen Sie es richtig:

  • Die Länge gewinnt: Ein komplexes Passwort ist gut, ein langes ist besser. Nutzen Sie Sätze statt Wörter (z.B. IchEsseGerne3KugelnEis!).
  • Niemals recyceln: Jedes Konto braucht ein einzigartiges Passwort.
  • Die Wunderwaffe Passwort-Manager: Hören Sie auf, sich alles merken zu wollen. Nutzen Sie Tools wie Bitwarden, 1Password oder KeePass. Sie müssen sich nur noch ein Master-Passwort merken, den Rest erledigt das Tool verschlüsselt.

Fehler 2: Der blinde Klick – Phishing ist intelligenter geworden

Vergessen Sie die E-Mails vom „Prinzen aus Nigeria“, der Ihnen Gold vererben will. Modernes Phishing (Spear-Phishing) ist maßgeschneidert.

Sie erhalten eine E-Mail, die aussieht, als käme sie von Microsoft Teams, DHL oder sogar von Ihrem Geschäftsführer (CEO-Fraud). Der Ton ist immer dringend: „Bitte sofort die Rechnung im Anhang prüfen“ oder „Ihr Account wird in 24 Stunden gesperrt“.

Das Problem: In der Hektik des Alltags schaltet unser Gehirn auf Autopilot. Wir sehen das Logo, fühlen den Stress und klicken, bevor wir denken. Einmal auf den Link geklickt, wird Schadsoftware (Ransomware) installiert, die im schlimmsten Fall alle Firmendaten verschlüsselt und Lösegeld fordert.

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Der 3-Sekunden-Check vor dem Klick:

  • Absender prüfen: Klicken Sie auf den Namen des Absenders. Heißt er „Amazon Support“ aber die Adresse ist info@klaus-mueller-baut.de? Löschen!
  • Mouseover-Test: Fahren Sie mit der Maus über den Link, ohne zu klicken. Führt der Link wirklich zu microsoft.com oder zu micr0soft-login-secure.xy?
  • Kanalwechsel: Wenn der Chef angeblich dringend Geld überwiesen haben will, antworten Sie nicht auf die Mail. Rufen Sie ihn an oder gehen Sie in sein Büro.

Fehler 3: Die unterschätzte Gefahr des „Schatten-IT“ und USB-Sticks

Sie müssen eine große Datei an einen Kunden senden, aber der Firmenserver streikt. Was tun Sie? Sie laden die Datei schnell auf Ihr privates Dropbox-Konto hoch oder nutzen „WeTransfer“, ohne die IT zu fragen. Oder Sie finden einen USB-Stick auf dem Parkplatz und stecken ihn „nur mal kurz“ ein, um zu sehen, wem er gehört.

Das Risiko:

  • Schatten-IT: Wenn Sie nicht genehmigte Tools nutzen, verlassen sensible Daten den geschützten Bereich des Unternehmens. Die IT-Abteilung hat keine Kontrolle mehr darüber, wer Zugriff hat.
  • USB-Sticks: Ein gefundener USB-Stick ist ein beliebter Köder („USB Drop Attack“). Sobald er eingesteckt wird, kann er sich wie eine Tastatur verhalten und im Hintergrund Befehle ausführen, die Viren installieren.

Die eiserne Regel:

  • Nutzen Sie nur Software und Geräte, die von Ihrer IT genehmigt wurden.
  • Stecken Sie niemals fremde Hardware an Ihren Firmenrechner. Geben Sie gefundene Sticks direkt bei der IT ab – ohne sie anzuschließen.

Fazit: Sie sind die wichtigste Firewall

Technologie ist wichtig, aber sie ist machtlos, wenn der Mensch die Tür von innen öffnet. Cybersicherheit ist kein IT-Thema, es ist ein Kultur-Thema. Wenn Sie diese drei Fehler vermeiden – sichere Passwörter nutzen, skeptisch bei E-Mails bleiben und keine fremde Hardware nutzen – gehören Sie bereits zu den sichersten 10% der Mitarbeiter.

Machen Sie Ihr Unternehmen heute ein Stück sicherer und fangen Sie bei Ihrem nächsten Login damit an.

Über den Autor:

Michael W. Suhr | Baujahr 1974Dipl. Betriebswirt | Webdesign- und Beratung | Office Training
Nach 20 Jahren in der Logistik habe ich mein Hobby welches mich seit Mitte der 1980er Jahre begleitet zum Beruf gemacht, und bin seit Anfang 2015 als Freelancer im Bereich Webdesign, Webberatung und Microsoft Office tätig. Nebenbei schreibe ich soweit es die Zeit zulässt noch Artikel für mehr digitale Kompetenz in meinem Blog.
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