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5 einfache Sicherheitsregeln gegen Phishing und Spam, die jeder kennen sollte

Jeden Tag landen sie in unseren Postfächern: Eine vermeintliche Paketbenachrichtigung von DHL, eine dringende Mahnung von einem Online-Shop, bei dem wir nie bestellt haben, oder eine alarmierende E-Mail von unserer Bank, die uns auffordert, unser Konto „sofort zu verifizieren“.

Diese Nachrichten sind digitale Lockvögel. Sie zielen darauf ab, uns zu verunsichern, uns unter Druck zu setzen und uns zu einem unüberlegten Klick zu verleiten. Die Folgen können verheerend sein: von gestohlenen Passwörtern über leergeräumte Bankkonten bis hin zu Computerviren, die unsere Daten verschlüsseln.

Die gute Nachricht: Sie müssen kein IT-Experte sein, um sich wirksam zu schützen. Die beste Firewall ist Ihr gesunder Menschenverstand. Wir zeigen Ihnen 5 einfache, aber extrem wirksame Sicherheitsregeln für Ihren digitalen Alltag.

sicherheitsregeln-spam-phishing

Themenübersicht

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Bevor wir starten, eine kurze Klärung der Begriffe:

Spam: Das ist die digitale Version von unerwünschter Post im Briefkasten. Meistens harmlose, aber lästige Werbung für Produkte oder Dienste.

Phishing (gesprochen: „Fisching“): Das ist digitaler Betrug. Hier „angelt“ (fishing) der Angreifer gezielt nach Ihren Daten. Die E-Mail sieht oft täuschend echt aus (z.B. wie von Amazon, PayPal oder Ihrer Bank) und versucht, Sie zur Eingabe Ihres Passworts oder Ihrer Kreditkartendaten auf einer gefälschten Website zu bewegen.

Malware (Schadsoftware): Das ist der Oberbegriff für Viren, Trojaner oder „Ransomware“ (Erpressersoftware). Diese wird oft in E-Mail-Anhängen (z.B. in einer „.zip“-Datei oder einem vermeintlichen Word-Dokument) versteckt.

Jetzt zu den Schutzregeln, die Sie vor all dem bewahren.

Regel 1: Seien Sie paranoid beim Absender (gesund misstrauisch)

Der Anzeigename in Ihrem Posteingang bedeutet nichts. Nur weil dort „Ihre Bank e.V.“ steht, heißt das nicht, dass die E-Mail echt ist. Betrüger können als Anzeigenamen eintragen, was sie wollen.

Das Problem: Wir sehen den vertrauten Namen (z.B. „PayPal“) und unser Gehirn schaltet in den Vertrauensmodus.

Die einfache Lösung: Überprüfen Sie immer die tatsächliche E-Mail-Adresse. Fahren Sie in Outlook oder auf dem Handy mit der Maus über den Namen (oder tippen Sie darauf), um die volle Adresse anzuzeigen.

Praxis-Beispiel:

Gefälscht: PayPal (service@paypal-sicherheit-123.net)

Echt: service@paypal.de oder service@paypal.com

Faustregel: Wenn die Domain (der Teil nach dem „@“-Zeichen) komisch aussieht, kryptische Zahlen enthält oder auf ein anderes Land (.ru, .cn) verweist, löschen Sie die E-Mail sofort.

Regel 2: Der „Mouse-Hover“-Trick (Nie blind klicken!)

Kein Link und kein Anhang wird ungefragt angeklickt. Das ist die goldene Regel. Angreifer verstecken ihre Fallen hinter harmlos aussehenden Buttons oder Texten.

Das Problem: Ein blauer Button mit „Jetzt Konto bestätigen“ oder ein Link wie „Hier Ihre Sendung verfolgen“ lädt zum Klicken ein.

Die einfache Lösung: Fahren Sie mit dem Mauszeiger über den Link oder Button, ohne darauf zu klicken. Warten Sie eine Sekunde. In der unteren Ecke Ihres Browsers oder E-Mail-Programms (meist links unten) wird das tatsächliche Ziel des Links angezeigt.

Praxis-Beispiel:

Der Text im Link sagt: www.deutsche-bank.de/login

Die Link-Vorschau unten links zeigt: http://login-sicherheit-db.biz/data.php

Ergebnis: Das ist eine Phishing-Seite!

Besondere Vorsicht bei Anhängen: Öffnen Sie niemals unerwartete .zip-, .exe-, .html- oder .js-Dateien. Seien Sie auch bei Word- (.docm) oder Excel- (.xlsm) Dateien misstrauisch, die Sie auffordern, „Makros zu aktivieren“. Fragen Sie sich immer: Erwarte ich diese Datei von diesem Absender?

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Regel 3: Verwenden Sie einen Passwort-Manager (und starke Passwörter)

Wenn Sie dasselbe Passwort für Ihren E-Mail-Account, Amazon und Ihren Facebook-Login verwenden, ist das so, als würden Sie denselben Schlüssel für Ihre Haustür, Ihr Auto und Ihren Tresor benutzen. Wird ein Dienst gehackt, haben die Angreifer Zugang zu Ihrem gesamten digitalen Leben.

Das Problem: Wir können uns nicht 20 verschiedene, komplexe Passwörter ($trOng!_pWd_25?) merken. Also nehmen wir Mama123 oder Sommer2024! für alles.

Die einfache Lösung: Nutzen Sie einen Passwort-Manager (z.B. Bitwarden, 1Password, KeePass oder die in modernen Browsern integrierten Tools).

  • Sie müssen sich nur noch ein einziges, sehr starkes Master-Passwort merken.
  • Der Manager erstellt und speichert für jede einzelne Website ein extrem komplexes, einzigartiges Passwort.

Er füllt diese Passwörter automatisch auf den echten Websites aus. (Bonus: Ein guter Passwort-Manager füllt Ihr Amazon-Passwort auf einer Phishing-Seite gar nicht erst ein, weil er die URL erkennt!)

Regel 4: Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Dies ist vielleicht die wichtigste einzelne Sicherheitsmaßnahme, die Sie heute ergreifen können. 2FA ist Ihr digitales Doppelschloss.

Das Problem: Ein Angreifer hat Ihr Passwort gestohlen (siehe Regel 3). Er kann sich jetzt einfach in Ihrem Namen einloggen.

Die einfache Lösung: Aktivieren Sie 2FA (oft auch „Zweistufige Verifizierung“ genannt). Beim Login müssen Sie dann zwei Dinge angeben:

  • Etwas, das Sie wissen: Ihr Passwort.
  • Etwas, das Sie besitzen: Einen Einmal-Code von Ihrem Handy (per SMS oder, noch besser, per Authenticator-App wie Google Authenticator oder Microsoft Authenticator).

Warum das so stark ist: Selbst wenn ein Hacker Ihr Passwort klaut, kann er sich nicht einloggen. Er steht vor dem Doppelschloss, aber ihm fehlt der zweite Schlüssel – Ihr Handy. Aktivieren Sie dies sofort für Ihre wichtigsten Konten: E-Mail, Online-Banking, Amazon und alle sozialen Medien.

Regel 5: Halten Sie Ihre Software aktuell

Updates sind lästig, aber sie sind das Immunsystem Ihres Computers.

Das Problem: Hacker finden ständig neue Sicherheitslücken in Windows, macOS, Outlook, Chrome oder Firefox.

Die einfache Lösung: Installieren Sie Updates, sobald sie verfügbar sind. Die beste Methode: Aktivieren Sie automatische Updates.

Veraltete Software ist wie ein offenes Fenster im Erdgeschoss Ihres Hauses. Die Entwickler bieten Ihnen mit dem Update an, das Fenster zu schließen und zu verriegeln. Wenn Sie das Update ignorieren, laden Sie Einbrecher quasi ein.

Das gilt für Ihr Betriebssystem (Windows/Mac), Ihren Browser, Ihr Office-Paket und ganz besonders für Ihr Antiviren-Programm.

Fazit: Sicherheit ist eine Gewohnheit, kein Produkt

Sie müssen kein Technik-Genie sein, um sicher zu bleiben. Digitale Sicherheit ist kein Zustand, den man einmal kauft, sondern eine Reihe von einfachen, klugen Gewohnheiten:

  • Checken Sie den Absender.
  • Hovern (Maus drüber halten) Sie über Links.
  • Nutzen Sie einen Passwort-Manager.
  • Aktivieren Sie 2FA.
  • Updaten Sie Ihre Software.

Die beste Firewall sitzt zwischen Ihren Ohren. Bleiben Sie skeptisch, klicken Sie überlegt und machen Sie es den Angreifern so schwer wie möglich.

Über den Autor:

Michael W. Suhr | Baujahr 1974Dipl. Betriebswirt | Webdesign- und Beratung | Office Training
Nach 20 Jahren in der Logistik habe ich mein Hobby welches mich seit Mitte der 1980er Jahre begleitet zum Beruf gemacht, und bin seit Anfang 2015 als Freelancer im Bereich Webdesign, Webberatung und Microsoft Office tätig. Nebenbei schreibe ich soweit es die Zeit zulässt noch Artikel für mehr digitale Kompetenz in meinem Blog.
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